Auf der Flucht 9

schwule Geschichte

Kurzer Rückblick auf die ersten Teile :

Meine Geschwister und ich mussten nach Frankreich zu unseren Großeltern flüchten.
Nach zwei Jahren mussten wir erneut flüchten und landeten schließlich bei Familie Fouquet.
Ein halbes Jahr später erneute Flucht von Soldaten und ich fand Zuflucht im ein Kloster und verlor die anderen.
Nach meiner Genesung ging ich dan auf die Suche nach den dreien.
Ich fand sie schlussendlich wieder und wir brachen auf um für die Freiheit zu kämpfen.
Wieder am Hofe der Familie Fouquet trennten sich unsere Wege erneut und ich blieb alleine hier.
Nach einigen Monaten tauchte Johannes wieder auf, jedoch alleine.
Kapitel 23

Mittlerweile ist es Abend geworden, man hörte die letzten Vögel im Wald singen und sah die letzten Sonnenstrahlen, die den Horizont über die Bäume wunderschön rotorange erstrahlen lassen und es wirkt alles einfach so unglaublich friedlich.

Johannes und ich saßen gerade in meinem kleinen Häuschen und aßen zu Abend, ich habe uns zwei einen Erdapfelschmarrn gemacht, da ich zuvor eine ganze Wagenladung mit Erdäpfen von den Nonnen Geschenk bekommen habe. Die bekam ich als dankeschön das ich Ihnen beim ausgraben geholfen haben, die Erdäpfen hab ich natürlich Licht geschützt in meinem Keller gelagert.
Nach dem Essen fing Johannes dan langsam an zu erzählen, was ihm und Maurice da draußen passiert ist.
Da ich schon ahnte das es schrecklich gewesen sein musste was ihm passiert ist, ließ ich Johannes erst einmal auch gedankliche hier ankommen und all die Zeit die er braucht.

„Maurice...Er ähm... Wie soll ich es dir sagen... Er ist nie in Paris angekommen, er ist nur bis Melun gekommen." das waren Johannes erste Worte und blickte mir dabei nicht einmal in mein Gesicht.

„ Wie meinst du das?" fragte ich ihn neugierig und mit voller Angst in meiner Stimme.

„Zwei Tage nach dem Maurice und ich von hier aufgebrochen sind haben wir drei Junge Leute kennengelernt, die sich uns anschlossen und mit uns nach Paris mit gehen wollten.
Da war einmal Jacques ein groß gewachsener junger Mann der in unserem Alter war und er hatte eine MAS-36 mit dabei, dan gab es da noch Frédéric der ist vier Tage zuvor gerade achtzehn geworden und wollte sein ersten großes Abenteuer erleben und zum Schluß gab es da dan noch die wunderschöne zwanzigjährige Alice, sie hatte eine alte gestohlene Parabellum-Pistole mit dabei.
Ja als ich Alice das erste Mal sah war ich sofort in sie verliebt... Ach Alice.. ihr Lächeln und ihre wunderschönen stechend grünen Augen ließen mich vom ersten Moment an schwach werden und dazu dan ihre Schulter langen blonde Haare ließen sie nur noch mehr strahlen, sie sah aus wie ein Engel... Mein Engel.
Wir fünf waren ca. eine Woche unterwegs, da wir uns schrecklich verlaufen sind und jener Schicksal hafter Tag musste dan der 3 Juli gewesen sein wenn ich mich richtig erinnere.
Ja da ist es geschehen und es ging alles so verdammt schnell!

Wir gingen gerade einen Feldweg entlang, wo links davon eine große Wiese die übersät von Mohnblumen war und man sah dort hinter all den Mohnblumen in der Ferne einen Wald und rechts vom Weg war ein Weizenfeld. Die Stimmung zwischen uns fünf war sehr ausgelassen, wir lachten alle zusammen und ich hielt gerade die Hand von Alice und nebenbei redete ich mit Maurice über dich! ..... Er hat dich wirklich, wirklich sehr vermisst und er hatte mir gerade gestanden das für ihm der Punkt gekommen ist das er umdreht muss um zu dir zurück zu kehren, er wollte einfach wieder zu dir in deine Arme.
Doch im selben Moment begangen wir auch schon einen weitreichenden Fehler, wir waren alle einfach zu unvorsichtig gewesen."
Johannes schluchzte auf :„Josef es tut mir so leid, das ich dein Versprechen gebrochen habe und nicht gut genug auf Maurice aufgepasst habe."

Ich nahm Johannes in meine Arme:„Ach Johannes es ist wirklich alles ok, egal was war du kannst nichts dafür."

Als er sich langsam wieder gefangen hat, erzählte er mir dan seine Geschichte wieder weiter.
„Also als wir in der Nähe von Melun aus dem Feldweg kamen und auf eine Straße trafen, waren da plötzlich Soldaten, Soldaten der Wehrmacht.
Jacques, Alice, Frédéric, Maurice und Ich versuchen uns noch im hohen Gras zu verstecken doch es war schon zu spät, die Soldaten hatten uns da bereits gese.... " sein Atem stockte ein weiteres Mal und Tränen liefen über seine Wange.

„ gesehen." beendete er dan seinen Satz.

„Die Soldaten liefen sofort auf unser Gruppe zu als sie uns und das Gewehr sahen und riefen uns zu das wir gefälligst stehen bleiben sollen. Sie jagten uns wie Hunde, Füchse bei der Fuchsjagt hinterher und plötzlich hörte ich wieder ein nur all zu bekanntes Geräusch von Schüssen * DACK... DACK... DACK... * es musste wieder eine Walther P38 Pistole gewesen sein so wie am jenen Tag am Zug vor all den Jahren.
Neben mir lief Alice wir hielten uns noch immer beide an den Händen, ich kann mich noch ganz genau erinnern sie hatte an diesem Tag ein wunderschönes rotes Kleid an und einen schwarz-weiß karierten französischen Hut aus Baumwolle auf, den sie auf der Flucht mit der linken Hand fest hielt damit er nicht davon fliegen konnte.
Als ich die Schüsse hörte, sah Alice mir gerade ins Gesicht und quetschte noch ihre letzen Worte aus ihren Lippen es war ein ich liebe dich.
Ich sah wie Alice das Leben aus den Augen wich und der Blick wurde leer, ihr fester Griff die meine Hand festhielt wurde locker und sie fiel leblos auf den Boden. In jenem Moment brach mir das mein Herz, doch ich wusste ich konnte nichts mehr für sie tun und ich lief immer weiter um mein Leben.

Kapitel 24

Als ich hinter mir nichts mehr hörte, blieb ich das erste Mal nach einiger Zeit stehen und blickte mich erst einmal umher um zu sehen ob die Soldaten noch immer hinter mir waren.

Aber da war keine Menschen Seele.

Maurice war verschwunden und auch von Frédéric und Jaques sah ich nichts mehr.
Ich suchte verzweifelt nach Ihnen und nach einem halben Tag fand ich schließlich zumindest Frédéric wider.
Er hatte sich zwischen Wurzeln eines großen Baumes versteckt und sich in alten Blätter vergraben.
Frédéric erzählte mir das er nur sah das Jaques und Maurice nicht entkommen konnten und er nicht weiß ob sie noch am Leben sind oder bereits Tot seien.
Frédéric und ich schlichen uns am Abend als die Nacht herein gebrochen war dan zurück zur Unglücksstelle und da sahen wir das keine Soldaten mehr hier waren, wir namen Alice's Körper der noch immer dort lag wo er zu Boden gefallen ist und gruben ihr ein Grab unter einer alten Linde."

Ich musste erst einmal schlucken als ich hörte was er mir da erzählte.

„Frédéric und ich wollten aber weiterhin an unseren Plan von Paris festhalten und für den Verlust wegen alle die nicht mehr kämpfen können zu kämpfen. Da mein Zorn auf die deutsche Besetzung nach dem Tod von Alice und das verschwinden von Maurice nur noch mehr gesteigert wurde.

Doch in Paris wurde alles nicht gerade einfacher und ich muss mir eingestehen das ich mir den Befreiungsschlag einfacher vorgestellt habe.
Am 22 August wurde ich unter einem schweren Schusswechsel zwischen zerstörte Häuser durch mehrere Schüsse am Körper verwundet."

Er zeigte mir seine fünf Schusswunden die überall über seinen Körper verstreut waren, die Wunden der Einschusslöcher leuchteten noch immer ganz roser und ich war wirklich sehr froh das Johannes das überlebt hat

„Ich lag dan einige Wochen im Krankenhaus, sie haben mich zweimal am Oberschenkel operiert und jetzt vor einer Woche wurde ich endlich wieder entlassen.
Jetzt habe ich halt noch diese Gehilfe hier da ich noch ein paar Probleme beim Gehen habe, es schmerzte dan doch noch beim langen gehen oder stehen.
Aber ich hatte Glück. Mich hat ein netter älterer Mann was gerade Richtung Süden unterwegs war mit genommen und zu dir gebracht sonst wäre ich bestimmt noch nicht hier bei dir."

Als Johannes zurück zu mir am Hof gekommen ist schreiben wir auch Felix und Élise eine Brief und seit her kamen sie uns regelmäßig besuchen und unser Verhältnis war gleich wie zuvor.

Oktober 1945
Und ein weiteres Jahr verging.

Johannes und ich haben über die UNRRA eine vermisste Anzeige für Maurice, unsere Eltern und unsere Großeltern aufgegeben und auch das Rote Kreuz habem wir um Hilfe gebeten und eine Anzeige aufgeben.
Da ich trotz all dem was uns in all den Jahren passiert ist noch immer Hoffnung hatte, das sie irgendwo da draußen noch Leben würden und vlt auch uns suchen würden.
Und eines morgens hatten wir auf einmal einen Brief mit einem braunen Kuvert in unserem Briefkasten und am zweiten Blick erkannte ich das dieser von der UNRRA war.
Ich lief so schnell ich konne zu Johannes zurück, dort angekommen war ich ganz außer Atem. Ich steckte meinen Finger in die Seite des Briefes und find an den Briefumschlag auf zureissen....
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