Homosexualität ist in Russland noch immer ein Tabu. Doch beim Militär, wo junge Soldaten, Matrosen und Fallschirmjäger unter sich sind, herrscht eine große Nähe, Solidarität und Vertrautheit unter den Männern.
Hussein Erkenovs Helden sind Außenseiter, die in der Armee nicht überleben können oder wollen, in keiner Armee der Welt, auch nicht in Friedenszeiten. 100 Tage, Genosse Soldat zeigt in seltsam sanften, stimmungsvollen Bildern Alltagssituationen und den Wahnsinn, dem Einzelgänger in der Armee ausgeliefert sind, sowohl in der Garnison als auch an einem dieser riesigen Flüsse Rußlands. Der Film folgt nicht einer Geschichte, sondern zeigt Sequenzen, die real, aber auch traumartig sind.
Der Regisseur Erkenov schreckt nicht davor zurück Zärtlichkeit und Sexualität in dieser reinen Männergemeinschaft zu zeigen. In dieser Hinsicht übertrifft er selbst vergleichbare Werke von Tarkowskij, Paradshanov oder Pasolini.
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