Das nächste Lokal gibt schon vor Inkrafttreten des Rauchverbots auf. Eine LGBTQ-Institution wird mit November die Pforten schließen.
Wien ist ab November um einen LGBTQ-Treffpunkt ärmer. Die Disco Wiener Freiheit in der Schönbrunner Straße (Margareten) schließt, weil man das absolute Gastro-Rauchverbot fürchtet.
"Ab November 2019 wird die Disco als Folge des Rauchverbots in der Gastronomie geschlossen und steht nur noch für private Partys zur Verfügung", heißt es auf der Website. "Aufgrund ausbleibender Besucher ist mit einem Umsatzrückgang zu rechnen, gleichzeitig wäre zur Kontrolle des Rauchverbots in den weitläufigen Räumlichkeiten ein eigener Überwachungsdienst notwendig. Zudem ist nächtlicher Lärm auf der Straße durch rauchende Gäste zu befürchten."
"Wir haben einfach nicht den Mut, zu warten, bis wir mit Anzeigen überhäuft werden und der Betrieb durch Strafen demontiert wird", so Alexander Gschaider-Heitmann vom Verein für freie Lebensgestaltung gegenüber dem "Standard". Zwei Strafen würden dem Betrieb "finanziell das Genick brechen".
Fast nur Raucher
An gut besuchten Abenden hätten laut Gschaider-Heitmann bis zu 120 Menschen gefeiert – fast alle Raucher.
Hintergrund der Schließung sind die von SPÖ-Stadträtin Ulli Sima angekündigten rigorosen Kontrollen durch das Marktamt ab dem 1. November. Ein Verstoß kostet die Wirten 800 Euro, im Wiederholungsfall können die Bußgelder bis zu 10.000 Euro betragen.
Acht Mitarbeiter – eine Teilzeitkraft und sieben geringfügig Angestellte – sollen bereits abgemeldet worden sein.
Die Disco bestand seit 1995, nun ist Schluss. Die obere Bar ist laut Website auch nach dem 1. November an Freitagen und Samstagen wie bisher geöffnet.
Hier kannst du dich kostenlos registrieren