Der US-amerikanische Schauspieler Brian Smith (38, „Stargate Universe“) hat sich im Interview mit dem britischen LGBTQ-Magazin „Attitude“ zu seinem Schwulsein bekannt. In seiner Rolle als Polizist erlangte er durch die Netflix-Serie „Sense 8“ schließlich auch weltweit Berühmtheit. Nun will er anderen mit seinem Coming-out Mut machen, er spricht zum ersten Mal öffentlich über seine Sexualität und homophobes Mobbing als Teenie.
Am Donnerstag kündigte „Attitude“ Smith als Cover-Model seiner Dezember-Ausgabe an und veröffentlichte erste Statements des Schauspielers.
Ich fühlte mich nicht zugehörig
In der Vorankündigung zur Dezember-Ausgabe berichtet Smith auch über seine Kindheit und seine Zeit als Teenager in Dallas, Texas: „Ich war verängstigt. In der Schule konnte ich mich nirgendwo zugehörig fühlen. Ich war weder ein Sportler noch ein Nerd.“
Wie die meisten queeren Jugendlichen, die in kleinen Städten aufwuchsen, habe er ein starkes Bewusstsein dafür entwickelt, „anders“ zu sein. Dieser Unterschied war ihm stets sehr bewusst: „Ich konnte niemals so sein, wie ich war. Ich musste mich ständig selbst überprüfen und sicherstellen, dass ich niemanden zu lange angucke oder dass sich jemand unwohl fühlt.“
Vor Publikum bin ich jemand anderes geworden!
LGBTQ-Hilfsangebote gab es in Texas zur Zeit des aufkommenden US-Konservativismus der 1980er-Jahre nicht: „Daran war nicht zu denken. Es gab absolut nichts. Ich war ganz allein.“ Und: Smith erzählt erstmals öffentlich auch über seine eigenen homophoben Mobbing-Erfahrungen: „Ich musste mir alles anhören: ‚Pussy‘, ‚Schwuchtel‘!“
Doch es gab einen Ort, an dem er diesen isolierenden Gefühlen entkommen konnte: auf der Bühne. „Vor Publikum bin ich jemand anderes geworden. Ich hatte 600 Mitschüler, von denen wahrscheinlich alle dachten, ich sei ein absoluter Idiot, ein Nerd.“
Im Interview erzählt der Serienstar auch, wie überrascht er beim Coming-out vor seinen Eltern war. Es sei schön gewesen zu sehen, wie liebend und fortschrittlich sie reagiert hätten. Smith hatte sich bereits vor mehreren Jahren bei Familie und Freunden geoutet.
Sein zehnjähriges Ich von damals, den Jungen aus Texas, der sich verloren und isoliert fühlte, würde der 38-Jährige heute „einfach umarmen und sagen, dass es in Ordnung ist“.
Damals habe es nicht genug Menschen gegeben, „die zu mir sagten: ‚Du musst nicht jemand anderes sein, du musst nicht ändern, wer du bist‘“. Die Fans feiern sein Coming-out bereits mit Regenbogenfahnen und jeder Menge Herzen in den sozialen Netzwerken.
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