Huxley Neue Welt - ASP Live - Schweiß und Muskelkater - ohne Ohrwurm kein Entrinnen
Berlin-Kreuzberg am 07.02.2020 im Huxleys Neue Welt, die Zeiger der Uhr zeigen kurz vor 21:00 Uhr. Gerade noch ein Bier ( das zweite und letzte an diesem Abend ) vom Tresen geholt, wird das Licht gelöscht und der Klang der Synthesizer setzt ein. Die Nebelmaschine gibt ihr bestes und 4 Schatten sind auf der Bühne auszumachen. Leise, dann immer lauter werdend, ist "zurück zum Start" zu vernehmen. Von links betritt der fünfte Schatten die Bühne. Die Kapuze der ärmellosen Kutte tief ins Gesicht gezogen steht er nun in der Mitte vor dem Mikrofon.
Und schon bricht es los.
Das Gewitter der Gitarren und des Schlagzeugs. Die Kapuze lüftend, startet Alexander "Asp" Frank Spreng den lauten, energiegeladenen und schweißtreibenden Abend der Kosmonautilus-Tour für die Berliner ASP-Fans. Wer es bis zum Refrain von "Rückfall" geschafft hat noch einigermaßen still zu stehen, wird spätestens jetzt von der bereits hüpfenden und tanzenden Menge mitgerissen.
Still stehen ist ab jetzt bis zum Schluß fast nicht mehr möglich, maximal die kurzen Pausen zwischen Konzert und Zugaben lassen kurz verschnaufen.
ASP brennen ein Feuerwerk von neuen und alten Songs ab und das Publikum geht jeden davon intensiv mit. Rückfall, Morgengrauen irgendwo, Krabat, 20.000 Meilen, Ich will brennen, Lykantrophie, Ich bin ein wahrer Satan, der Saal heizt sich immer mehr auf und die Stimmung nimmt keinen Abbruch.
ASP
wurde im Jahr 1999 gegründet und wird auf Grund ihres Stils, Auftreten und ihrer Herkunft von den Hörern und der Presse der "Schwarzen Szene" zugeordnet. Bekannt wurden sie vor allem durch den Zyklus vom "Schwarzen Schmetterling", um den sich auch die ersten 5 Alben der Band drehen und der laut Alexander Spreng als musikalische Gothic Novel gesehen werden soll.
2008 widmete sich ASP auf ihrem Doppelalbum "Zaubererbruder - Der Krabat-Liederzyklus" dann auch der Sage um Krabat und die Schwarze Mühle. ( Krabat - Wikipedia )
Fazit
Für mich ein intensiver und gelungener Auftakt in mein Konzertjahr 2020.
Mit etwas Muskelkater und immer noch dem Sound von ASP im Ohr begann für mich der Tag danach.
Und noch etwas, für mich wirklich faszinierendes, ist geblieben.
Etwa in der Mitte des Konzertes sagte Alexander "Asp" Frank Spreng eine Ansage. Er erwähnte, dass immer behauptet würde, dass auf ASP-Konzerten das Fotografieren verboten wäre. Was aber nicht stimme. Er möge es nur nicht, weil es ihm wichtiger ist, dass man sich mehr der Musik widmen solle, als den Smartphones. Und er schlug uns einen Deal vor.
Sie spielen noch ein Lied, bei dem soviel fotografiert werden solle und dürfe wie möglich. Die Band würde sich auch alle Mühe geben, um "gut auszusehen" und danach sollten alle Smartphones bis zum Ende in den Taschen verschwinden.
Gesagt, Getan.
Nach dem Song war tatsächlich kein einziges Phone mehr zu entdecken.
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