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Amsterdam: Zur Pride standen erstmals schwule Männer in den roten Fenstern

Eine besondere Aktion, um auf männliche Prostitution aufmerksam zu machen

iBoys Magazin ©Hunqz/My Red Light
Amsterdam hat am letzten Wochenende eine bunte Pride gefeiert – mit dutzenden Menschen auf den Booten, die auf den Grachten herumfuhren, und zehntausenden jubelnden Zuschauern. Und auch eine andere Attraktion der Stadt hat sich anlässlich der Pride etwas verändert.

Die Männer standen den Besuchern für Selfies zur Verfügung – aber nicht für Sex

So standen am Samstag anlässlich der Pride zum ersten Mal schwule Männer in den berühmten Bordellfenstern. Dabei handelte es sich um eine Aktion der Prostituierten-Selbsthilfeorganisation My Red Light in Zusammenarbeit mit der Escort-Plattform Hunqz. Die Veranstalter wollten damit ein deutliches Zeichen für die Gleichberechtigung aller Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter setzen.

Hunqz/My Red Light

Im Gegensatz zu anderen Tagen, an denen Führungen für Reisegruppen und Fotos der Frauen in den Fenstern verboten sind, durften am Samstag die Besucherinnen und Besucher des Rotlichtviertels mit den Männern „interagieren und Selfies machen“. Wer die Männer allerdings buchen wollte, wurde enttäuscht: Sie „arbeiten heute nur als Models“, betont My Red Light.

Mit der Aktion soll auf männliche Sexarbeiter und ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht werden

Die gemeinsame Aktion mit Hunqz soll nach Angaben von My Red Light darauf hinweisen, dass „auch Männer Sex verkaufen und auch sie auf gute, sichere und legale Arbeitsplätze angewiesen sind“, wie es in der Pressemitteilung heißt. „Auf diese Weise hoffen wir, dass die Pride-Besucher mehr über männliche Sexarbeiter erfahren und was für sie wichtig ist“, so die Initiatoren.

Die Ziele der Organisation sind klar: „Wir glauben, dass alle Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter nach freiem Willen, geschützt und unter guten Arbeitsbedingungen arbeiten sollen und ihnen die gleichen Rechte zustehen, wie anderen selbstständig Erwerbstätigen auch“, erklärt My Red Light: „Sie verdienen gleiche Rechte und Ansprüche“.

Die Non-Profit-Organisation möchte Probleme, die bei Prostitution auftauchen, identifizieren und in angemessener Weise lösen. „Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung gibt es auch in der Sexarbeit – ähnlich wie in anderen Branchen“, ist man sich dabei bewusst.




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