Habe ich bei der Erziehung etwas falsch gemacht? Wie konnte ich nichts merken? Was werden die Nachbarn sagen? Werde ich jetzt nie Enkel bekommen? Wir haben versucht, die wichtigsten Fragen zusammenfassen und zu beantworten.
Die meisten Eltern von Jugendlichen reagieren verstört, wenn sie erfahren, dass ihr Sohn schwul ist. Zudem sind sie ratlos über den weiteren Umgang mit ihrem Sprössling und fragen sich, ob sie bei dessen Erziehung etwas falsch gemacht haben.
Vorweg: Ihr Sohn bleibt ihr Sohn. Der Mensch ist der gleiche, egal welches Geschlecht er liebt. Die Punkte, wegen denen Sie vorher auf ihn stolz waren, haben sich nicht geändert. Auch, wenn es gerade am Anfang schwer für Sie ist - respektieren Sie Ihren Sohn nach wie vor für seine Leistungen und Stärken. Zeigen Sie ihm von Anfang an, dass sie zu ihm stehen.
Homosexualität kann nicht geheilt werden, weil sie keine Krankheit ist. Die sexuelle Orientierung kann auch nicht umgedreht werden – wer das behauptet, hat es wahrscheinlich eher auf die Brieftaschen besorgter Eltern als das Seelenheil der schwulen Kinder abgesehen.
Das betrifft Freunde und Nachbarn genauso wie Verwandte. Wenn Sie merken, dass getuschelt wird, gehen Sie in die Offensive. Stehen Sie nach Außen zu Ihrem Kind, wie es ein guter Vater oder eine gute Mutter machen würde. Auch, wenn es Ihnen anfangs schwerfällt.
Die Community hat ihre Lektion gelernt
Safer Sex mit Kondom wird unter homosexuellen Männern öfter praktiziert als unter Heterosexuellen. Das Kondom wird unter Schwulen selbstverständlicher benutzt, die Regeln für Safer Sex sind in der Szene weit verbreitet und akzeptiert. Die Chancen, dass ein schwuler Mann, der diese Regeln einhält, sich mit HIV ansteckt, sind wahrscheinlich sogar geringer als bei einem Heterosexuellen.
Und die HIV-Infektion selbst hat durch neue Medikamente weitgehend ihren Schrecken verloren. Dank moderner Behandlungen ist sie vom Todesurteil zu einer chronischen Erkrankung geworden, die mittlerweile besser in den Griff zu bekommen ist als Altersdiabetes.
Die meisten anderen Geschlechtskrankheiten heilen ohne bleibende Schäden, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Der offene Umgang der Community mit Safer Sex unterstützt regelmäßige Untersuchungen und verringert so das Risiko einer dauerhaften oder chronischen Erkrankung.
Auch schwulen Paaren geht es in erster Linie um Liebe, Fürsorge, Ansprache, und all die anderen Dinge, die eine Beziehung bereichern. Sie nur auf Sex zu reduzieren, wäre ihrem Sohn gegenüber respektlos.
Am besten ist es, sich möglichst offen und positiv zu verhalten. So sollte man daran denken, dass es auch für das Kind schwierig ist, sich zu outen. Meist müssen die Betroffenen lange mit sich ringen, bevor sie diesen Entschluss fassen.
Verletzungen vermeiden und Akzeptanz üben
Die Reaktionen der Eltern fallen individuell sehr unterschiedlich aus. Während die einen die sexuelle Orientierung ihres Kindes akzeptieren, reagieren die anderen dagegen ablehnend oder sogar verletzend. Oft kommt es dann zu Äußerungen, die im Grunde genommen gar nicht so gemeint sind.
Besser ist es jedoch, dem Kind keine Vorwürfe zu machen oder es zu etwas zu überreden.
Sexuelle Neigungen lassen sich nicht beeinflussen
Letztlich sollte man sich als Elternteil darüber im Klaren sein, dass sich die Sexualität des Kindes nicht beeinflussen lässt. Außerdem kommen auf das Kind ohnehin schwierige Zeiten zu, da der Großteil der Gesellschaft Homosexualität nach wie vor ablehnend gegenüber steht.
Zu bedenken ist auch, dass die Selbstmordrate bei Homosexuellen viermal so hoch ist wie bei Heterosexuellen. Umso wichtiger ist es, dem Kind gegenüber positiv zu reagieren und ihm klarzumachen, dass man es wegen seiner sexuellen Ausrichtung nicht weniger liebt. Auf diese Weise stärkt man sein Selbstwertgefühl.
- Dem Kind Glauben schenken. Äußerungen wie „das kannst du doch noch gar nicht wissen“, „das geht vorüber“ oder „bist du wirklich sicher?“ sollten nicht fallen.
- Sich für den Mut und die Offenheit bedanken. Auch wenn die Offenbarung ein Schock war.
- Seine eigenen Ängste und Nöte ausdrücken. Niemandem ist geholfen, wenn man an falscher Freude ausbricht. Wenn man als Elternteil verunsichert ist, sollte man damit offen umgehen.
- Niemals das Kind vor anderen outen – es sei denn, das ist mit dem Kind abgesprochen. Das Kind sollte selbst entscheiden, wen es wann ins Vertrauen zieht.
Vorweg: Ihr Sohn bleibt ihr Sohn. Der Mensch ist der gleiche, egal welches Geschlecht er liebt. Die Punkte, wegen denen Sie vorher auf ihn stolz waren, haben sich nicht geändert. Auch, wenn es gerade am Anfang schwer für Sie ist - respektieren Sie Ihren Sohn nach wie vor für seine Leistungen und Stärken. Zeigen Sie ihm von Anfang an, dass sie zu ihm stehen.
Mögliche Ursachen einer Homosexualität
Wie es zu Homosexualität kommt, konnte bislang noch nicht genau geklärt werden. Nach Untersuchungen an eineiigen Zwillingen werden genetische Ursachen vermutet. Gesichert ist zumindest die Erkenntnis, dass die Erziehung keine Rolle bei sexuellen Neigungen spielt, sodass Sie als Elternteil keinerlei Einfluss darauf haben, ob sich ihr Kind zum anderen oder zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt.Erwartungshaltungen kollidieren mit der Realität
Wie Eltern auf das Coming-out ihres Kindes reagieren, hängt auch davon ab, welche Erwartungen sie an ihren Sprössling haben. Vor allem Eltern, die den Lebensweg ihres Kindes bereits im Voraus planen, tun sich sehr schwer damit, dessen Homosexualität zu akzeptieren. Werden dagegen weniger hohe Erwartungen an ein Kind gestellt, fällt der Umgang mit dem Coming-out leichter.Geben Sie sich und Ihrem Kind Zeit
Hegt man als Vater oder Mutter nun den Verdacht, dass das eigene Kind möglicherweise homosexuell sein könnte, sollte man es nicht direkt darauf ansprechen, denn Sexualität ist für Jugendliche ein heikles Thema, das sie nur ungern mit ihren Eltern diskutieren. Stattdessen reden sie darüber lieber mit ihren Freunden. Das sollte man aber nicht persönlich nehmen, sondern lieber abwarten, bis das Kind von selbst den ersten Schritt macht.Habe ich etwas falsch gemacht?
Nein. Wir wissen heute nicht, warum jemand schwul oder lesbisch ist. Genau so wenig, wie wir wissen, warum jemand heterosexuell ist. Wir wissen heute aber, dass es sich dabei um eine Veranlagung handelt, mit der man geboren wird. Schwul zu sein ist eine Eigenschaft, genau wie blaue Augen oder braune Haare.Homosexualität kann nicht geheilt werden, weil sie keine Krankheit ist. Die sexuelle Orientierung kann auch nicht umgedreht werden – wer das behauptet, hat es wahrscheinlich eher auf die Brieftaschen besorgter Eltern als das Seelenheil der schwulen Kinder abgesehen.
Was werden sich die Nachbarn und Freunde denken?
Die sexuelle Orientierung eines Menschen ist prinzipiell nur die Sache dieses Menschen. Wem er was davon erzählt, ist seine Sachen. Respektieren Sie den Mut, dass Sie Ihr Kind ins Vertrauen gezogen hat. Sehen Sie es als Vertrauensbeweis. Und Ihr Kind bestimmt auch selbst, wer es sonst noch wissen sollte.Das betrifft Freunde und Nachbarn genauso wie Verwandte. Wenn Sie merken, dass getuschelt wird, gehen Sie in die Offensive. Stehen Sie nach Außen zu Ihrem Kind, wie es ein guter Vater oder eine gute Mutter machen würde. Auch, wenn es Ihnen anfangs schwerfällt.
Wird mein Sohn AIDS bekommen?
Ziemlich sicher nicht. Zwar waren HIV/Aids zu Beginn vor allem in der Schwulenszene verbreitet, und auch heute ist der Anteil der Schwulen Männer bei den neu entdeckten Infektionen verhältnismäßig höher als bei Heterosexuellen.Die Community hat ihre Lektion gelernt
Safer Sex mit Kondom wird unter homosexuellen Männern öfter praktiziert als unter Heterosexuellen. Das Kondom wird unter Schwulen selbstverständlicher benutzt, die Regeln für Safer Sex sind in der Szene weit verbreitet und akzeptiert. Die Chancen, dass ein schwuler Mann, der diese Regeln einhält, sich mit HIV ansteckt, sind wahrscheinlich sogar geringer als bei einem Heterosexuellen.
Und die HIV-Infektion selbst hat durch neue Medikamente weitgehend ihren Schrecken verloren. Dank moderner Behandlungen ist sie vom Todesurteil zu einer chronischen Erkrankung geworden, die mittlerweile besser in den Griff zu bekommen ist als Altersdiabetes.
Die meisten anderen Geschlechtskrankheiten heilen ohne bleibende Schäden, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Der offene Umgang der Community mit Safer Sex unterstützt regelmäßige Untersuchungen und verringert so das Risiko einer dauerhaften oder chronischen Erkrankung.
Machen die Schweinereien im Bett?
Denken Sie nicht an das Sexualleben ihres homosexuellen Sohnes. Bei einem andersgeschlechtlichen Partner würden Sie wahrscheinlich auch nicht an die Einzelheiten denken, die ihr Kind beim Sex macht. Sex ist und bleibt Privatsache.Auch schwulen Paaren geht es in erster Linie um Liebe, Fürsorge, Ansprache, und all die anderen Dinge, die eine Beziehung bereichern. Sie nur auf Sex zu reduzieren, wäre ihrem Sohn gegenüber respektlos.
Tipps für eine angemessene Reaktion
Ein großes Problem beim Coming-out ist, dass es für die meisten Eltern ziemlich überraschend kommt, sodass sie keine Gelegenheit haben, sich auf die Situation vorzubereiten. Daher wissen sie meist nicht, wie sie nach einem Geständnis reagieren sollen.Am besten ist es, sich möglichst offen und positiv zu verhalten. So sollte man daran denken, dass es auch für das Kind schwierig ist, sich zu outen. Meist müssen die Betroffenen lange mit sich ringen, bevor sie diesen Entschluss fassen.
Verletzungen vermeiden und Akzeptanz üben
Die Reaktionen der Eltern fallen individuell sehr unterschiedlich aus. Während die einen die sexuelle Orientierung ihres Kindes akzeptieren, reagieren die anderen dagegen ablehnend oder sogar verletzend. Oft kommt es dann zu Äußerungen, die im Grunde genommen gar nicht so gemeint sind.
Besser ist es jedoch, dem Kind keine Vorwürfe zu machen oder es zu etwas zu überreden.
Sexuelle Neigungen lassen sich nicht beeinflussen
Letztlich sollte man sich als Elternteil darüber im Klaren sein, dass sich die Sexualität des Kindes nicht beeinflussen lässt. Außerdem kommen auf das Kind ohnehin schwierige Zeiten zu, da der Großteil der Gesellschaft Homosexualität nach wie vor ablehnend gegenüber steht.
Zu bedenken ist auch, dass die Selbstmordrate bei Homosexuellen viermal so hoch ist wie bei Heterosexuellen. Umso wichtiger ist es, dem Kind gegenüber positiv zu reagieren und ihm klarzumachen, dass man es wegen seiner sexuellen Ausrichtung nicht weniger liebt. Auf diese Weise stärkt man sein Selbstwertgefühl.
Tipps nach einem Outing
- Auch hier gilt natürlich, dem Kind bedingungslose Liebe zu schenken.- Dem Kind Glauben schenken. Äußerungen wie „das kannst du doch noch gar nicht wissen“, „das geht vorüber“ oder „bist du wirklich sicher?“ sollten nicht fallen.
- Sich für den Mut und die Offenheit bedanken. Auch wenn die Offenbarung ein Schock war.
- Seine eigenen Ängste und Nöte ausdrücken. Niemandem ist geholfen, wenn man an falscher Freude ausbricht. Wenn man als Elternteil verunsichert ist, sollte man damit offen umgehen.
- Niemals das Kind vor anderen outen – es sei denn, das ist mit dem Kind abgesprochen. Das Kind sollte selbst entscheiden, wen es wann ins Vertrauen zieht.
Beratungsstellen aufsuchen
Manchmal kann es auch hilfreich sein, sich Rat bei einer Familienberatungsstelle oder Lebensberatungsstelle zu holen.
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©IBOYS, Huffington