Auch Spaß kann anstrengend werden: Zac Efron spielt in "Für immer Single?" einen Frauenverführer, der keiner sein darf. Der Film strotzt vor Verklemmtheiten, Prüderie und altbackenem Rollenverhalten.
"So... wohin soll das führen?!" - alle fürchten ihn, diesen Moment in einer Beziehung, wenn der eine diese unbehagliche Frage stellt. Die "Schatz, wir müssen reden"-Frage. Die, in der sich entscheiden kann, ob die Beziehung zum Traualtar (und vielleicht irgendwann vor den Scheidungsrichter) führt - oder ob sie zwei Minuten später zu Ende ist.
Jason (Zac Efron) hat Erfahrung mit diesem Moment. Er kriegt die "So..?"-Frage sogar dann, wenn er mit seinem aktuellen One-Night-Stand zugange ist, und wird verlassen, obwohl er nicht einmal wusste, dass er in einer Beziehung war. Anders gesagt: Jason hat einen guten Lauf. Beim Ausgehen mit seinem Kumpel Daniel (Miles Teller) bleibt keiner alleine, und wenn die erste nicht will, dann gibt es immer noch eine zweite, die spätnachts noch gerne vorbeikommt.
Nicht für alle läuft es so gut: Mikey (Michael B. Jordan), der beste Freund von Jason und Daniel, dachte eigentlich, er hätte alles richtig gemacht: Das Richtige studiert, den richtigen Job gefunden, die richtige Frau kennengelernt und geheiratet. Und dann sitzt die eines Tages daheim, mit einem anderen Typen, den sie als ihren Anwalt vorstellt. Und eröffnet dem schockierten Mikey, dass sie die Scheidung will.
Ein Drama? Mitnichten, finden Jason und Daniel, und freuen sich, dass Mikey endlich wieder frei ist zum Ausgehen. Um ihn aufzuheitern, schließen sie einen Pakt: Solange Mikey single ist, wird keiner der drei eine Beziehung eingehen. Doch wie die Liebe so spielt: Genau da biegt Ellie (Imogen Poots) ein in Jasons Leben, und ist so quirlig, klug und aufgeschlossen, dass er sich ganz gewaltig zusammenreißen muss, um die Herzerl in seinen Augen vor sich selbst zu verstecken. Und auch Daniel, als Casanova berüchtigt, stellt plötzlich fest, dass seine beste Freundin Chelsea (Mackenzie Davis) viel mehr ist als das ...
Es kommt, wie es kommen muss - doch der Weg dorthin ist gepflastert mit Schmähs und hochromantischen Einfällen: Für immer Single? ist ein sexy, witziges Date-Movie, in dem kein Auge trocken bleibt. Größte Entdeckung ist dabei eindeutig Michael B. Jordan (Nächster Halt: Fruitvale Station), der nächstes Jahr als Human Torch in The Fantastic Four mit Sicherheit zum Superstar wird: Hier bricht er als verhinderter Romantiker schon einmal die ersten Herzen.
Höhepunkt der Pointen: ein Plastikpenis Zac Efron und seine von Michael B. Jordan und Miles Teller gespielten Mitstreiter sind nicht unbedingt für ihr komödiantisches Improvisationsvermögen bekannt. Und dennoch scheint die Kamera lediglich registrieren zu wollen, was den Dreien eben gerade so einfällt. Die Dialoge haben keinerlei Schliff, der Inszenierung mangelt es ganz gehörig an Rhythmus. Und Pointen können sich schon mal darauf beschränken, dass Zac Efron auf einer ganz normalen Party als einziger kostümiert erscheint, mit einem aus der Hose baumelnden übergroßen Plastikpenis. Auch "Für immer Single?" gibt sich eben den Anstrich einer frivol gewagten Sex-Komödie. Und illustriert dabei aber lediglich die üblichen pubertären Verklemmtheiten, Prüderie und altbackenes Rollenverhalten. So stoßen sich die Jungs also letztlich bloß mal wieder neckisch die Hörner ab, bevor sie ihren aufkeimenden Bindungsbedürfnissen in den Armen einer verständnisvollen, alles verzeihenden Frau erliegen. Dank der bemerkenswert schwunglosen Präsentation muss man sich über diese lauen Flausen aber nicht mal groß aufregen.Dieser Film ist ideal für Menschen, die auf kurzweilige Unterhaltung stehen und die es schätzen, dass sie schon am nächsten Morgen vergessen haben, wovon der Film des vergangenen Abends gehandelt hat.
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©red/patrick/skip/SE1014