Ohne Namen und Gesicht steht er in Kölner Innenstadt. Seine Arme hat er weit ausgestreckt. Vom weiten erinnert alles an eine Free-Hug-Aktion, wie sie nicht selten in Innenstädten zum zwanglosen Umarmen einlädt, ein Video zeigt die Reaktionen
Ein junger Mann steht in einem grauen Hoodie auf einem belebten Platz. Seine Mütze hat er sich über das ganze Gesicht bis unters Kinn gezogen. Seine Arme sind weit ausgebreitet. Um seinen Hals trägt er ein Schild mit einer Frage: „Ich bin HIV-positiv. Umarmst du mich?“ Er ist 17 Jahre alt und heißt Marvin.
Aktion mit ernstem Hintergrund
„Wir wollten mit der Aktion auf das Thema Stigmatisierung und Ausgrenzung von HIV-Positiven aufmerksam zu machen“, sagt Marvin (17 Jahre) . Besonders im Berufsalltag, im Gesundheitswesen aber auch bei der Partner*innensuchen stoßen Menschen mit HIV immer wieder auf Zurückweisung oder Diskriminierung. Grund dafür sind oft Vorurteile und fehlendes Wissen. Marvin und die anderen Jugendlichen aus dem Jugendzentrum anyway aus Köln wollten deshalb zum Nachdenken anregen. „Jede Person soll sich fragen: Würde ich eine Umarmung verweigern oder eine kleine Geste der Menschlichkeit zeigen?“, sagt Marvin.
Das Video entstand im Rahmen des Projektes #saferanyway, in welchem sich Jugendliche mit sexueller Gesundheit beschäftigten und mehrere Videos produzierten. Dabei ist unter anderem auch ein Erklärvideo zu HIV-Schnelltests für Zuhause entstanden, welche seit Oktober in Apotheken, Aidshilfen und Online-Drogerien erhältlich sind.
Das Projekt #saferanyway wurde von der Aidshilfe NRW und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
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